Verhütung mit der Spirale

Die Verhütung mit der Spirale zählt zu den sichersten Verhütungsmethoden überhaupt, die kupferhaltigen Spiralen können auch als Notfallverhütung angewandt werden (bis zu 5 Tage nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr). Da eine Spirale bis zu 5 Jahre in der Gebärmutter verbleiben kann, ist diese Verhütungsmethode für Frauen geeignet, die längerfristig verhüten möchten und sich nicht regelmäßig um ihre Verhütung kümmern möchten, oder deren Familienplanung bereits abgeschlossen ist.

Da die hormonfreie Verhütung in den letzten Jahren immer beliebter geworden ist, ist die kupferhaltige Verhütung mittlerweile auch bei jungen Frauen, die noch keine Kinder geboren haben, eine gängige Verhütungsmethode. Dies hat dazu geführt, dass das Einsetzen einer Spirale in unserer Praxis in Berlin Tempelhof ein sehr häufiger Eingriff geworden ist. Wir setzen über 200 Spiralen pro Jahr ein und haben daher viel Erfahrung mit allen Formen der intrauterinen Verhütung gewonnen, die wir hier an Sie weitergeben möchten.

Die Spirale wird bei uns in der Regel während der Periodenblutung eingelegt, dafür können Sie selbstverständlich spontan einen Termin vereinbaren. Zuvor sollte allerdings ein Termin zur Vorbereitung und zum Klären aller Fragen vereinbart werden. Für die Spiraleinlage erhalten Sie von uns ein Medikament zum Auflockern des Gebärmutterhalses, sodass die Einlage schmerzarm möglich ist. Auf Wunsch kann zusätzlich auch eine örtliche Betäubung oder die Einlage in Vollnarkose erfolgen.

Frauen, die eine Spirale tragen, sollten mindestens alle 6 Monate den Sitz beim Frauenarzt mittels Ultraschall kontrollieren lassen. Das Risiko, dass die Spirale verrutscht und damit an Sicherheit verliert, beträgt 1-3%.

Die Bezeichnung Spirale bezieht sich auf die früher spiralförmige Kupferspirale, bezeichnet heute aber alle Formen der intrauterinen Verhütung, ein ebenso übergreifender Begriff für diese Art der Verhütung ist das Intrauterinpessar = IUP.

Kupferspirale

Sie besteht aus einem kleinen Stück Kunststoff in Form eines T oder eines Ankers, das am vertikalen Teil mit Kupferdraht umwickelt ist. Sie kann bis zu 5 Jahre in der Gebärmutter bleiben. Die Kupferspirale wirkt über zwei Mechanismen: Das Kupfer macht die Spermien unbeweglich, so dass sie nicht zur Eizelle schwimmen können und die Schleimhaut in der Gebärmutter wird durch das Kupfer in der Gebärmutter so verändert, dass ein befruchtetes Ei sich nicht in der Gebärmutter einnisten kann. Die Verhütung mit der Kupferspirale kann Nebenwirkungen haben, z.B. stärkere Blutung und stärkere Schmerzen als üblicherweise bei der Blutung. Die Kupferspirale greift nicht in Ihren Hormonhaushalt ein. Die Kupferspirale kann auch bei Frauen eingelegt werden, die keine Kinder geboren haben.

Kupferkette (GyneFix®)

Die Kupferkette GyneFix® ist ein ebenfalls hormonfreies Verhütungsimplantat. Die GyneFix® Kupferkette besteht aus kleinen Kupfergliedern, die wie Perlen auf einem chirurgischen Faden aufgereiht sind. Das obere Ende der GyneFix® Kupferkette wird mit Hilfe einer speziellen Verankerungstechnik im Dach der Gebärmutter fixiert. Die Kupferkette GyneFix® ist besonders klein. Durch die Verankerung am oberen Ende der Gebärmutter hängt sie frei und passt sich der individuellen Form und Größe der Gebärmutter an.

Aufgrund ihrer geringen Größe beansprucht die Kupferkette GyneFix® nur wenig Raum in der Gebärmutter. Das macht die Kupferkette GyneFix® besonders verträglich und zu einer idealen Verhütungsmethode insbesondere auch für junge Frauen mit einer kleinen Gebärmutter und für solche, die noch keine Kinder geboren haben. Die GyneFix®-Einlage kann nur durch zertifizierte Ärzte erfolgen, dieses Zertifikat haben wir selbstverständlich erworben und das dafür notwendige Training absolviert. Weitere Informationen zur Kupferkette: www.verhueten-gynefix.de

Kupferperlenball (IUBTM = Intrauterinball)

Auch der Kupferperlenball wirkt nicht-hormonell durch Abgabe von Kupferionen. Der Kupferperlen-Ball ist für 5 Jahre wirksam und liegt durch seine spezielle Form flexibel und frei beweglich in der Gebärmutter. Der biegsame Trägerfaden hat keine spitzen Enden, keine scharfen Kanten, die die Gebärmutter irritieren könnten. Die verhütende Wirkung beruht wie bei der herkömmlichen Kupferspirale auf der seit über vier Jahrzehnten bewährten Verwendung von Kupfer in der Gebärmutter. Das Kupfer ist in Form von knapp zwei Millimeter durchmessenden Kugeln auf einem dünnen Draht aufgefädelt. Die Menge des Kupfers entspricht etwa der bei einer herkömmlichen Spirale. Der Kupferperlenball ist besonders für junge Frauen geeignet, die noch keine Kinder geboren haben, da er im Vergleich zu einer normalen Kupferspirale kleiner und flexibler ist. Nachteilig ist jedoch die vergleichsweise höhere Verlustquote (Expulsion).

Hormonspirale

Die Hormonspirale wirkt durch die ständige Hormonabgabe eines Gestagens in sehr niedriger Menge in die Gebärmutterhöhle. Dabei werden kleine Mengen auch vom Blutkreislauf aufgenommen, die Hormonspiegel liegen dabei aber weit unter denen einer konventionellen Pille. Die Hormonspirale kann über drei bis fünf Jahre in der Gebärmutter verbleiben. Die Hormone führen zu einer Verdickung des Schleims im Gebärmutterhalskanal, sodass das Aufsteigen der Spermien behindert wird. Zusätzlich wird das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut unterdrückt und so die Einnistung eines befruchteten Eis verhindert. Die Beweglichkeit der Eileiter wird herabgesetzt und dadurch der Eitransport durch die Eileiter verhindert. Der eigene Hormonkreislauf wird nicht verändert, die Eierstöcke können normal arbeiten. Die Hormon-Spirale bietet eine langfristige und sehr sichere Verhütung. Blutungsstärke und Regelschmerzen werden verringert und eignet sich daher z.B. für Frauen, für die eine Kupferspirale wegen vorbestehender starker Regelbeschwerden nicht optimal ist. Sie gilt als fast so sicher wie eine Sterilisation.